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Bewegungsstörungen

Bewegungsstörungen umfassen eine sehr große Gruppe von neurologischen Erkrankungen, deren Ursache meist im Gehirn liegt. Sie können sich einerseits durch Bewegungen, die „zu wenig / zu klein / zu langsam“ sind (hypokinetische Bewegungsstörungen), andererseits auch durch ein „zu viel“ an unwillkürlichen Bewegungen oder Verkrampfungen (hyperkinetische Bewegungsstörungen) bemerkbar machen.

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Morbus Parkinson

Der Morbus Parkinson, auch Parkinson-Krankheit genannt, gehört zu den häufigsten neurologischen Erkrankungen mit weltweit über 10 Millionen Betroffenen. In Österreich geht man von insgesamt 20.000 Betroffenen aus.

Das Erkrankungsrisiko steigt mit zunehmendem Lebensalter. Die Parkinson-Krankheit kann selten auch bereits junge Erwachsene betreffen. Der Mangel am Botenstoff Dopamin führt zu typischen Symptomen wie Zittern in Ruhe (Ruhetremor), Bewegungsverlangsamung (Bradykinese) und Muskelsteifigkeit (Rigor). Andere typische Symptome sind ein verändertes Gangbild mit kürzeren und eher schlurfenden Schritten und vermindertem Armmitschwingen, ein verändertes Schriftbild und eine verminderte Mimik. Auch nicht-motorische Symptome, wie zum Beispiel Riechstörung, Depression, Angststörung, Apathie, Psychose, Impulskontrollstörung, Gedächtnisprobleme, Kreislaufprobleme und Schlafstörung können als Teil der Erkrankung auftreten.

Weitere Bewegungsstörungen:

Atypische Parkinsonsyndrome

Zu den Atypischen Parkinsonsyndromen zählt man die Multisystematrophie, das Kortikobasale Syndrom, die Progressive Supranukleäre Blickparese und die Lewy-Körperchen Demenz.

Kennzeichnend für diese heterogene Krankheitsgruppe, sind eine Vielzahl von Symptomen, die für die Frühphase der Parkinson-Krankheit untypisch sind. Dazu zählen unter anderem visuelle Halluzinationen und Schwankungen der kognitiven Funktionen (Lewy-Körperchen Demenz), Stürze nach hinten und eine Blicklähmung (Progressive Supranukleäre Blickparese), teilweise einseitige motorische Probleme bei der bewussten Durchführung zielgerichteter Bewegungen (Kortikobasales Syndrom) oder frühe autonome Störungen, wie Kreislaufprobleme und Inkontinenz (Multisystematrophie). Anders als bei der Parkinson-Krankheit kommt es oft rasch zu einer klinischen Verschlechterung.

Tremor

Ein Tremor ist eine unwillkürliche, rhythmische, zitternde Bewegung eines Körperteils, wie beispielsweise der Hände, der Beine, des Kopfes oder der Stimmbänder. Zittern, das mit bloßem Auge sichtbar ist, wird als pathologischer (= krankhafter) Tremor bezeichnet.

Es gibt viele verschiedene Tremor-Syndrome. Krankhaftes Zittern kann kombiniert mit anderen Symptomen im Rahmen von bestimmten neurologischen Erkrankungen, wie z.B. Morbus Parkinson, Dystonie oder Kleinhirnerkrankungen auftreten. Tremor kann auch Ausdruck einer internistischen Krankheit oder einer Medikamentennebenwirkung sein. Der essenzielle Tremor ist das häufigste Tremor-Syndrom. Im Vordergrund steht ein langsam stärker werdendes Zittern beider Hände bei Halteaufgaben und Bewegungen, wobei auch andere Körperteile (Beine, Kopf, Stimme etc.) betroffen sein können. Oft zittern auch andere Familienmitglieder und eine Besserung nach Konsum kleiner Alkoholmengen ist charakteristisch.

Dystonie

Bei der Dystonie treten unwillkürliche Muskelverkrampfungen und Muskelzuckungen auf. Die Betroffenen leiden an ungewöhnlichen Körperfehlhaltungen oder ruckartigen Bewegungen meist einer Körperregion (fokale Dystonie). Es können aber auch mehrere Körperteile bis hin zum gesamten Körper betroffen sein (generalisierte Dystonie).

Häufige fokale Dystonien im Erwachsenenalter sind die zervikale Dystonie oder Tortikollis (Schiefhals), Blepharospasmus (Verkrampfungen der oberen Gesichtsmuskulatur mit exzessivem Blinzeln oder Lidkrampf), laryngeale Dystonie oder spasmodische Dysphonie (gepresste oder gehauchte Stimme) oder auch fokale Dystonien betreffend Hände und Füße. Mittel erster Wahl zur Behandlung fokaler Dystonien sind Botulinumtoxin-Injektionen in die betroffene Muskulatur.

Chorea

Der Begriff Chorea geht auf das griechische Wort „Tanz“ zurück. Als Bewegungsstörung versteht man darunter unwillkürliche kräftige, schnelle, unregelmäßig auftretende ruckartige Bewegungen.

Choreatische Bewegungen sind ständig im Fluss, wechseln unvorhersehbar und zufällig von einer Körperregion in die nächste und erscheinen manchmal in ihrer Komplexität wie scheinbar sinnvolle Bewegungen. Chorea kommt bei verschiedenen genetisch bedingten (erbliche) Krankheiten, wie Morbus Huntington vor. Diese Bewegungsstörung kann aber unter anderem auch durch Infektionen oder Medikamente verursacht werden.

Tics

Tics sind plötzliche, schnelle, sich wiederholende, arrhythmische, stereotype Bewegungen oder Lautäußerungen. Beispiele für häufige einfache Tics sind Blinzen, Augenrollen, Naserümpfen, Grimassieren, Räuspern und Grunzen.

Tics werden als unwillkürlich empfunden, können aber über längere Zeiträume unterdrückt werden. Allerdings kommt es dabei zum Aufbau einer innerlichen Anspannung und die Betroffenen „müssen den Tic wieder zulassen“. Die transiente (vorrübergehende) Tic-Störung geht mit motorischen und/oder vokalen Tics einher, die weniger als ein Jahr andauern. Sie ist eine häufige Störung des Kindesalters. Tics, welche über mindestens ein Jahr anhalten, sind wesentlicher Bestandteil des Tourette-Syndroms.

Myoklonus

Unter Myoklonus versteht man unregelmäßige, manchmal jedoch auch rhythmische Muskelkontraktionen / Muskelzuckungen.

Myoklonien können bei Gesunden in Form von Eischlafmyoklonien oder Schluckauf auftreten. Myoklonien können aber auch Ausdruck verschiedener neurologischer und internistischer Erkrankungen sein.

Restless-Legs-Syndrom

Das Restless-Legs-Syndrom (Syndrom der unruhigen Beine) ist eine Erkrankung des Nervensystems, die einen Bewegungsdrang der Beine, oft verbunden mit unangenehmen Missempfindungen (zum Beispiel Stechen, Brennen, Kribbeln, Spannungsgefühl) aufweist.

Die Symptome bestehen in Ruhe, verschwinden bei körperlicher Aktivität und verschlechtern sich abends und nachts, was häufig zu Schlafstörungen führt.

Gangstörung

Gangstörungen zählen zu den häufigsten neurologischen Symptomen. Die Einschränkung der Mobilität führt zu einer erheblichen Minderung der persönlichen Unabhängigkeit und der Lebensqualität.

Jede Gangstörung sollte sorgfältig abgeklärt werden, um die Mobilität zu verbessern, Stürze zu vermeiden und die Ursache möglichst rasch zu identifizieren. Mit steigendem Alter sind Gangstörungen häufiger multifaktoriell, das heißt durch eine Kombination an neurologischen, orthopädischen, internistischen und psychiatrischen Erkrankungen bedingt.

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